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Das Künstlerpaar Ursula und Peter Greve

Alter Amtskrug in Bissendorf, gemalt von Ursula Greve

 

Viele Bissendorfer werden sich vermutlich noch an Ursula Greves Fahrradtouren durch die Wedemark erinnern – den Zeichenblock natürlich immer dabei. Geboren wurde sie 1919 als Ursula Wannske in Lommatzsch/Sachsen. Nach dem Besuch der Höheren Mädchenschule in Freiberg/Sachsen studierte sie zwischen 1936 und 1939 Kunst in Dresden. Der zweite Weltkrieg führte sie nach Italien, wo sie neben der Tätigkeit als Funkerin verschiedene Motive in Rom, Neapel und Verona malte. Auch nach dem Krieg blieb sie in Italien und malte in Südtirol Buchillustrationen für verschiedene Verlage. Nach dem Tod des Vaters kehrte sie 1949 nach Deutschland zurück und nahm ab 1950 Unterricht in Wandmalerei in Leipzig.

 

Selbstbildnis Peter Greve von 1937, Öl auf Pappe

 

 

1951 heiratete sie Peter Greve, der  1910 als Sohn des Malers Georg Greve und Lisel Greve (geb. Ambos) in Tennenlohe / Mittelfranken geboren wurde. Er besuchte die Kunstgewerbeschule in Hamburg (1930 – 1933), die Hochschule für Bildende Künste in Berlin (1933) und die Akademie der Bildenden Künste in München (1935). Ab 1938 arbeitete Peter Greve als freischaffender Künstler.

 

Ab 1961 lebte die Familie - die Söhne Thomas und Henning wurden 1952 und 1954 geboren - in Bissendorf-Wietze, Natelsheideweg / Ecke Fliederweg. Dort arbeitete Peter Greve in seinem Atelier und nahm zwischen 1950 und 1974 viele Aufträge für Kirchen und öffentliche Gebäude in Niedersachsen und Hessen an. In dieser Zeit sind  auch viele gemeinsame Werke des Künstlerpaares entstanden, bspw. die Gedenkstätte für das Grubenunglück von Lengede.

Selbstporträt Ursula Greve, 1997, Plaka auf Pappe

 

 

Von 1967 bis 1984 unterrichtete Ursula Greve Kunst und Musik in der Grundschule Bissendorf. Anschließend blieb sie der Musik treu und gab Blockflöten-Unterricht in ihrem Haus in Bissendorf-Wietze. Sie zeichnete und malte unzählige Motive der Wedemark, darunter viele Fachwerkhäuser aus Bissendorf, aber auch aus Burgwedel und Isernhagen. Im Jahr 2000 erhielt Ursula Greve den Umwelt- und Bürgerpreis der Gemeinde Wedemark für ihr Lebenswerk und für ihr Engagement zur Erhaltung des Landschaftsbildes. Sie starb schließlich am 2. Juni 2007, 24 Jahre nach Peter Greve, der bereits 1983 starb.

Heute erinnert nicht nur der Ursula-Greve-Weg in Bissendorf an Künstlerin. Einige Arbeiten beider Künstler können Sie ebenfalls in der Wedemark betrachten. Erwähnt sei hier exemplarisch die Christusfigur über dem Altar in  der St. Michaeliskirche, die Peter Greve 1968 geschaffen hat. Und das Richard-Brandt-Heimatmuseum zeigt im Kavalierhaus einige  Gemälde von Ursula Greve sowie Arbeiten ihres Mannes, die Henning Greve als Leihgaben zur Verfügung gestellt hat.

 

Übrigens: Im Museum gibt es ein paar Greve-Motive als Klappkarten und Postkarten, die Sie mit nach Hause nehmen können. Sie unterstützen damit die Arbeit des Fördervereins.


Bildquellen: Richard-Brandt-Heimatmuseum, Wedemark

 

Titel der Bilder von oben nach unten bzw. links nach rechts (im Mittelteil des Textes):

Alter Amtskrug in Bissendorf, gemalt von Ursula Greve

Selbstbildnis Peter Greve von 1937, Öl auf Pappe

Selbstporträt Ursula Greve, 1997, Plaka auf Pappe

Röhrenbaum, Skulptur von Peter Greve, Kupferleitungen hart gelötet, 1975

Herbstlandschaft am Natelsheideweg, Peter Greve, Öl auf Pappe

“Wietzekurve” in Bissendorf-Wietze, Natelsheidewweg / Storchenweg, 1996, gemalt von Ursula Greve

Amtshaus und St. Michaeliskirche in Bissendorf, 1992, gemalt von Ursula Greve