Das vergangene Jahr war leider geprägt von starken Einschränkungen des Museumsbetriebes – wie in vielen anderen Bereichen auch. Insbesondere fanden keine Sonderausstellungen statt, die regelmäßig großen Anklang bei unseren Besucherinnen und Besuchern aus der Wedemark und den Nachbargemeinden fanden. Da ein Besuch des Museums auch zurzeit nicht möglich ist, soll auf diesem Wege über Neuigkeiten rund um das Museum und neu erworbene Sammlungsgegenstände berichtet werden.
Der Bücherbestand in der Leseecke des Museums wurde erweitert:
Hinzugekommen sind der 1. und 2. Band von Christa und Friedrich Lüddecke „Die Mellendorfer- Eine Reise in die Vergangenheit“; damit wird eine Ergänzung zur Chronik von Paul Gimmler aus dem Jahre 1970 geschaffen, die sich mit der Geschichte Mellendorfs im Zeitraum von den Anfängen bis zu den Gemeinheitsteilungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts befasste. Der Schwerpunkt dieser beiden neuen Bände liegt eher im Bildbereich und in der Auswertung von Zeitungsmaterial.
Auch die neu erschienene „Chronik von Hellendorf“ vervollständigt die Sammlung zur Geschichte unserer Gemeinde. Der Autor, Wilhelm Balke, beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Geschichte seines Ortes und ist fest verwurzelt im örtlichen Vereinsleben.
Mit dem Buch „ Die Lüneburger Heide und das Wendland“ verfügt das Museum jetzt auch über eine kleine Landeskunde über das ehemalige Fürstentum Lüneburg, an dessen südlicher Grenze die heutige Wedemark lag.
Und noch eine gute Nachricht: Die Leseecke des Heimatmuseums soll in diesem Jahr neue Bücherregale bekommen, um die Bücherecke attraktiver und übersichtlicher zu gestalten. Dort können dann Besucher bequem Bücher zu den einzelnen Themen der Ausstellung finden und in Ruhe lesen.
Das Heimatmuseum hat aus Negenborn einen sog. Wendenknüppel geschenkt bekommen. Hierbei handelt es sich um einen Giebelschmuck, der mit einer stilisierten Lilie und einem Morgenstern verziert ist. Neben den klassischen niedersächsischen gekreuzten Pferdeköpfen wurde der Wendenknüppel früher häufig an Giebel nördlich der Wedemark bis hin zum Wendland als Hausschmuck verwendet. Heute findet man ihn auch an neu errichteten oder alten restaurierten Fachwerkhäusern in Ortschaften unserer Gemeinde.
Der Treppenaufgang vor der Eingangstür zum Ausstellungsraum im Dachgeschoss des ehemaligen Amtskruges wurde neugestaltet. Dort ist jetzt ein neu erworbenes Gemälde mit dem Titel „Heidelandschaft nahe Mellendorf“ von Willy Hanft aus dem Jahr 1925 ausgestellt. Das Bild wurde restauriert und wird vor Beschädigungen durch UV-Strahlen durch ein extra dafür am Fenster angebrachtes Rollo geschützt. Die Truhe, die im Eingangsbereich ausgestellt ist, wurde geöffnet und gibt nun den Blick frei auf Wäschestücke und zeigt so, was ihre ursprüngliche Funktion war.
Weiterhin wurde eine Radierung von Georg-Heinrich Busse aus dem Jahr 1845 mit dem Titel „Das gefährliche Abenteuer in den Abruzzen“ ersteigert. Der Künstler stammt aus Bennemühlen. In der Ausstellung des Heimatmuseums gab es schon eine Sammlung von Radierungen und Gemälden von G.-H. Busse. Hier hat auch der Neuerwerb seinen Platz gefunden.
Ein Gemälde mit dem Titel „Brelinger Berg“ von dem Maler Oskar Kieker aus dem Jahr 1920 wurde erworben. Dieses Gemälde wird zurzeit restauriert und soll später im Kavalierhaus ausgestellt werden. Das Foto zeigt das teilweise gereinigte Bild.
Ein Kucheneisen aus dem Jahr 1724 wurde erworben und ergänzt die Utensilien rund um die nachgebaute Feuertelle. Es stammt aus der Lüneburger Heide und war dort in Familienbesitz. Diese Eisen wurden meist zu besonderen Anlässen oder Jubiläen von einem Schmied gefertigt und bei Festlichkeiten benutzt, um damit kleine Kuchen am offenen Feuer zu backen.
Sobald das Museum wieder öffnen darf, können diese neuen Exponate Besuchern vorgestellt werden.
Alle Bilder dieser Seite: Richard-Brandt Heimatmuseum Wedemark