Vor vier Jahren wurden auf dem Dachboden der ehemaligen Schlosserei des Emaillierwerkes in Mellendorf zwei Stockbetten gefunden, in denen während der nationalsozialistischen Herrschaft Zwangsarbeiterinnen aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion geschlafen haben. Da unser Richard-Brandt-Heimatmuseum räumlich sehr beengt ist, konnte nur ein Stockbett im Museum ausgestellt werden. Das zweite Bett wurde gemeinsam mit einem Regal und einem Arbeitstisch im August 2020 als Schenkung an das Dokumentationszentrum für NS-Zwangsarbeit übergeben. Wir berichteten darüber im Beitrag Exponate aus der Wedemark für das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Seit Oktober 2023 ist das Stockbett nun im Rahmen der Sonderausstellung Interventionen in der Baracke 2 des Dokumentationszentrums ausgestellt. Bis zum 30. April 2024 kann es dort noch besichtigt werden. Es gibt nur wenige originale Einrichtungsgegenstände aus den Unterkünften der Zwangsarbeiter:innen. Wir freuen uns daher sehr, dass diese wertvollen Zeugnisse aus einer dunklen Zeit unserer Geschichte einen so würdevollen Platz gefunden haben.
Fotoqelle: Dokumentation NS-Zwangsarbeit - Andreas Süß