· 

Archäologische Funde auf künftigem Baugebiet

Bedeutende Funde machten Archäologinnen und Archäologen bei der Erschließung eines Baugebietes in Wennebostel. An der Straße Mühlengrund plant die Gemeinde die Entwicklung eines Wohngebietes, die nun von den Ausgrabungen voraussichtlich verzögert werden.

 

„Wir suchen nach dunklen Flecken in der Erde. Sie deuten oft auf Überreste von Holzpfählen, Feuerstellen oder Ähnlichem hin“, erklärt Archäologe Gregor Brose von der Firma Archäofirm aus Isernhagen. Urnen fand man bereits bei der Erschließung des Nachbarbaugebietes 2020.

 

Für ein neues Wohngebiet erschließt die Gemeinde das Areal. Bei Erdarbeiten verpflichtet das Niedersächsische Denkmahlschutzgesetz (NDSchG) im Vorfeld jedoch zu einer archäologischen Untersuchung, wenn Denkmäler wie z.B. die Urnen wahrscheinlich gefunden würden. Die früheren Funde machten dies sehr wahrscheinlich. Die Grabungen begannen Ende Januar. 136 vielversprechende Stellen entdeckte und untersuchte das vierköpfige Archäologen-Team.

 

„Natürlich finden wir nicht an jeder Stelle etwas“, so der leitende Archäologe. Dennoch bargen sie mehrere Urnen- und Brandreste von den Feuerbestattungen. Scherben der Urnen sind häufig das einzige, was Brose und seine Kollegen finden können. Ein gut erhaltenes Aschebehältnis konnten sie dennoch ausheben und mit Gipsbinden sichern. Das Alter der Urnen kann Brose noch nicht mit Sicherheit bestimmen: „Hier stammen solche Funde häufig aus der vorrömischen Eisenzeit. Das würde bedeuten, sie sind über 2.000 Jahre alt.“ Auf dem Gebiet der heutigen Wedemark haben Menschen schon in der Vorzeit gewohnt und sich wohlgefühlt. Die Fundstücke dokumentieren und archivieren die Archäologen zu Studienzwecken „z.B. für eine Bachelorarbeit“, wie Brose sagt. Ihre Arbeit beenden sie Ende Februar. 


Das Museumsteam wird sich um Leihgaben einiger dieser Funde bei Fa. Archäofirm bzw. dem Nds. Landesamt für Denkmalpflege für eine Präsentation im Richard-Brandt-Heimatmuseum Wedemark bemühen.

 

 


Quelle: Gemeinde Wedemark, Auszug aus Pressemitteilung 034/2025